Ausstellungsthema: Protest und Flucht: Abschlussveranstaltung des regionalen Kirchentages [47/56]
INFORMATIONEN ZUM OBJEKT
Details
9. Juli 1989
Leipzig, Galopprennbahn Scheibenholz
Urheber:
Roland QuesterLizenztyp:
Aus dem Album
"Vom 6. bis 9. Juli fand in Leipzig der Kirchentag der sächsischen Landeskirche statt. Auf staatlichen Druck hin verzichteten die Veranstalter bewusst auf politische Themen.
Die Leipziger Oppositionsgruppen organisierten daher in der Lukaskirche einen 'Statt-Kirchentag', an dem etwa 2.500 Personen teilnahmen. Hier trafen sich Oppositionelle aus der ganzen DDR und tauschten sich über die aktuelle Lage sowie über Konzepte und künftige Aktionen aus.
Nach dem Abschlussgottesdienst auf der Leipziger Rennbahn formierte sich eine Demonstration gegen Wahlbetrug und für Demokratie. Die Sicherheitskräfte griffen wegen der anwesenden westlichen Journalisten und Gäste nicht ein. […] In der Peterskirche fand die Aktion mit einer improvisierten Andacht ihren Abschluss." (
www.runde-ecke-leipzig.de: 9. Juli 1989: Kirchentag, Stand 19. Oktober 2010)
Abgebildet
Kirchentag,
Menschenmenge,
Plakat,
Transparent (Spruchband)Bürgerbewegung,
Demokratie,
Demonstration,
Kirchentag,
Polizeikette,
Straßenbahn,
Transparent (Spruchband)Personen/Organisationen
Ministerium für StaatssicherheitOrte
LeipzigText im Bild
Was ist der Mensch, / daß du seiner gedenkst? / Kongress und Kirchentag in Leipzig / 6. bis 9. Juli 1989 in Leipzig
Alle Bilder des Albums
Am Ende waren es die Menschen in der DDR selbst, die das SED-Regime zum Einsturz brachten. Vom Sommer 1989 an versuchten tausende DDR-Bürger über die ungarisch-österreichische Grenze und über die bundesdeutschen Botschaften in Budapest, Prag und Warschau in den Westen zu fliehen. Im Land schlossen sich immer mehr Menschen den Forderungen der Bürgerbewegungen nach freien Wahlen, nach Presse- und Reisefreiheit an, trotz der Angst vor staatlicher Repression. Im Oktober erfassten die Massenproteste mit hunderttausenden von Demonstranten das ganze Land. Und mit dem Bewusstsein, dass ihr Protest nicht mehr aufzuhalten war, wuchs auch das Bedürfnis, ihn im Bild zu dokumentieren.