"Diese Fotos zeigen, dass der totalitäre Staat nicht einfach über Nacht verschwunden war. In der Nacht des 10. November wurde die Mauer vom Westen aus einfach gestürmt, und auf der Mauer wurde getanzt und gefeiert. Die Leute waren außer Rand und Band, die Stimmung war sehr ausgelassen. Die Vopos [Volkspolizisten] haben nicht eingegriffen, sondern nur beobachtet. Als wir am nächsten Morgen mit vielen anderen wieder zur Mauer gingen, war die Stimmung völlig anders. Die Mauer war geräumt und wieder von Grenzern eingenommen, die den Eindruck machten, als sei nicht mit ihnen zu spaßen (auch wenn sie nicht bewaffnet waren). Die Menschen waren relativ leise und tauschten sich über die Situation und deren Bedeutung aus. Es war still, beklemmend und auch ein wenig beängstigend – absolut keine Partystimmung mehr."
Dagmar Lipper (West-Berlin)