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Ankunft der "Lüneburger Heide" in Wittenberge, 25. Dezember 1989: Wittenberge im November/Dezember 1989 [1/44]

INFORMATIONEN ZUM OBJEKT

Details

11. November bis 26. Dezember 1989
Wittenberge und Umgebung
Länge: 11:39 min.
Urheber: Horst Podiebrad

Lizenztyp: Keine Creative Commons

Aus dem Album

Ausstellungsthema: Begegnungen und Erkundungen
Ausstellungsthema: Protest und Flucht

Orte

Wittenberge

Text im Bild

SED [Die Buchstaben sind durchgestrichen]

Keine BeKRENZung / Die SED hat verspielt / Jetzt freie Wahlen

Baut Krankenhäuser - statt / SED Luxuspaläste! / Baut Altenheime - statt / Raketen und Panzer!

Kein Wehruntericht! Schüler an Krankenhäuser und [...]

Jetzte Freie Wahlen / und Erneuerung / der Wirtschaft

Die Politik den Parteien / Die Betriebe den Arbeitern / Die Macht dem Volke

SED gebt die Führungsrolle ab

Die Mauer muss fallen

Die Macht dem Volke - nicht der SED

Die uns jahrelang belogen / kommen jetzt mit Dialogen

Führungsrolle? 40 Jahre zu lange gequält

SED Tschüss

Forum Ja! / Krawall Nein! / Jugend reifen - / nicht kneifen

Freie Deutsche Jugend

Coca-Cola / Heute Trabi-Angebot / Fricadelle / Gemüse + Kart. / DM 6.50 / Coke macht mehr draus

Suppe / Schwein braten / Rotk. + Kart. / DM 9.50

Die Lügengeschichten / der / SED / Es war einmal.../ Und wenn sie nicht / gestorben sind / wo leben sie dann / heute?

SED / Dein Zeit / ist / vorbei!

Was wird aus mir werden / Mein Freund ist weg

ehem. ZK-Mafiametoden / Volk bluten lassen- / Schlösser bauen / Verantwortliche hinter Gitter - politische Gegner / wurden sofort eingebuchtet / solchen Sozialismus nein danke

Willkommen in Wittenberge

Lüneburger Heide

Tags

demontration, kirche

Alle Bilder des Albums

Erinnerung

"Ende November 1989 schlug der Bürgermeister des Grenzortes Schnackenburg (BRD), Herr Siegfried Bischoff, dem Bürgermeister von Wittenberge, Herrn Horst Niemeyer, ein erstes Treffen der Bürger beider Städte zum Weihnachtsfest vor. Er beabsichtigte, das Fahrgastschiff 'Lüneburger Heide' zu chartern und mit etwa 300 BRD-Bürgern in den Wittenberger Hafen einzulaufen. Horst Niemeyer bat den Rat des Kreises und die Bezirksbehörde um die Genehmigung für die Schiffsreise auf der noch geschlossenen Elbgrenze. Der Weihnachtstermin rückte immer näher, aber weder von den Behörden noch vom Zoll und den Grenzorganen kam eine Reaktion. Also legte das Schiff am ersten Weihnachtstag ohne Genehmigung ab – problemlos.

Am Wittenberger Hafen warteten inzwischen schon etwa 5 000 Wittenberger und Bürger aus dem Kreis auf die Ankunft. Dann war es soweit – die 'Lüneburger Heide' legte an. Der Jubel war auf beiden Seiten riesengroß, wir alle hatten Freudentränen in den Augen – 'So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der dürfte nie vergehn!' Bürgermeister Horst Niemeyer begrüßte die Gäste mit Blumensträußen, und auch sie kamen mit Blumengrüßen. Eine Feuerwehrkapelle spielte auf, als Orientierungshilfe für den Stadtspaziergang wurden Stadtpläne verteilt, andere hatten einen Begrüßungstrunk mitgebracht. Freude pur. Am Hafen war kein Platz, alles drängte zu den Gästen. Diese wurden vom Bürgermeister ins Rathaus und in den Ratskeller eingeladen.

Dann wurde bekannt: Wir Wittenberger können um 13.00 Uhr mit der 'Lüneburger Heide' zurück nach Schnackenburg fahren, um den kleinen Grenzort zu besichtigen. Noch einmal kam große Freude auf, und spontan nahmen wir das Angebot an. In Schnackenburg angekommen, wurden wir von der Feuerwehr herzlich begrüßt und mit Getränken und Apfelsinen versorgt.

Diesen Weihnachtsfeiertag 1989 werden wir bestimmt nicht vergessen und uns die Fotos immer wieder gerne ansehen. Jetzt fahren wir des Öfteren mit dem Fahrrad und der Fähre in diesen früheren Grenzort Schnackenburg."

Horst Podiebrad (Wittenberge)