zeigt
Die / fröhliche / Invasion
Ein / historisches / Wochenende / in Braunschweig / 11./12. Nov. 1989
Miterlebt / aufgezeichnet / bearbeitet / von / Erich Meyer
[…] / Zeitung / Unabhängig – nicht parteige[...] / Nr. 263/44 Jahrgang Freitag 10 November 1989 / Die DDR öffnet ihre Grenze […]
Braunschweiger / Zeitung / Unabhängig – Nicht parteigebunden / Nr. 264/44 Jahrgang Sonnabend 11. November 1989 / Ost-Berlin: Die Grenze bleibt durchlässig
Auch in Magdeburg / SED-Chef abgelöst / Magdeburg (ddp) Die SED-Be- / zirksleitung Magdeburg hat das Polit- / büromitglied Werner Eberlein (70) als / Bezirksparteichef abgelöst
ZK der SED räumt auf – Mittag und Herrmann gefeuert / FDJ: Erich Honecker hat / die DDR – Jugend betrogen
Krenz plädiert für / Sonderparteitag
Günter Schabowski / SED-Politbüro
„Freude über / die Öffnung / der Grenze“
Braunschweig
[Braunschweiger] / Zeitun[g] / Salzgitter-Zeitung/Wolfsburger Na[...] / 17/18/19 November 1989 / Herzlich willkommen!
Vorsorge für mögliche Besucherwelle aus der DDR / Sonnabend und Sonntag / Schalter und Läden offen
Guten Tag, / liebe Mitbürger / aus der DDR!
Post
W. Pfeiffer.GmbH / [...]herrenbekleidung
HR / 55-68
DDR
Gehen Sie ruhig in die Luft / Austrian Airlines
Begrüßungsgeld / an DDR-Besucher / zahlt / die Stadt Braunschweig / durchgehend / bis Sonntag 23.00 Uhr / und am Montag ab 7.00 Uhr
Schalter 1
Ausgang
SPD
Magdeburg
Stresa / [Ita]lienisches [Res]taurant
Holland
Safta
Sport Hause
Rheingold
Deutschland umarmt sich / Einigkeit und Recht / und Freiheit / Bild
100 Millionen Amerikaner / am Bild- /Schirm zu tränen gerührt
Moskau. London. Paris. Sofia.
Treffpunkt / City / Point / Treffpunkt
Wir akzeptieren / Ostmark / 1:10
Technisches Hilfswerk / Ortsverband / Braunschweig / H / W
Oberbürgermeister / Gerhard Glogowski
Dr. Rainer Zirbeck / Stadtkämmerer
Knop
Premium bananas / Chiquita
Philips
McDonalds
Lindt
Schlemmerland
Koch
Dön[er]
Strube / Obst Gemüse / [Nmr] / Braunschweig Großmarkt
Spezialität: / Täglich frische thüringe[...]
Fichtelmann
Neue Braunschweiger / am Sonntag / Grenzenlose Freude, / Tränen, Hoffnung
Aus aktuellem / Anlaß / Sonntag / von 10 bis 16 Uhr geöffnet
Fruchtring
Die Braunschweiger-Wirtschaft / begrüßt die Besucher aus der DDR
Liebe Gäste aus der DDR / Genießen Sie Ihren Aufenthalt bei uns in / Braunschweig- und eine Tasse heißen / Kaffee/Schokolade. / Sie sind herzlich dazu eingeladen.
Würze der Natur
Lukus
Hotel
Ital. Eis-Cafe / Liro
11-12-11 / für Alle / D.D.R. / Bürger / ½ Preis
10.-
Wir haben für Sie / geöffnet: / Samstag, den 11.11. u. 8.30 – 18.00 h / Sonntag, den 12.11. u. 10.00 – 16.00 h
39.90
Reduziert / 19.90
Checkers / 49.90 / Checkers
Burg / passage
Eduscho / Cafe / Bar
Strube / liefert täglich frisch / Obst und Gemüse auf'n Tisch
Chiquita / Braunschweig / Grossmarkt
Hof / Apotheke
Ringhotels / Deutschland
Welfenhof
Goldland / Oranges
Heimbs & Sohn / Braunschweig
Stadt Braunschweig / Katastrophenschutz / 1. Sanitätsbereitschaft
Arzt-Truppwagen
Norddeutscher Rundfunk
Strube
Movie / Wolters / Pilsener
Bierladen
Jetzt / 379.-
Guido's / Pizzeria / Ausser Haus Service / Pizza. Salate. / Spaghetti
Heute: / Für DDR Bürger / 1. Bier gratis
Märchenhafte / Geschenke / Großer / Spielwaren- und / Weihnachts-Markt / im 4. Obergeschoß
Basic
Lego
Woolworth / Geschenkideen
21.88 / Summe. Rückzahlung / Restbetrag. Zwischensumme / Rückgeld
Altenhilfe Lotterie
Viel / Glück!
H / Bohlweg- / Damm / 1 Hauptbahnhof / [...]
Coca Cola
Coke
„Die Mauer steht / gegen den Strom / der Geschichte.“ / (Willy Brandt, 1964)
Dieses Wochenende, bei strahlendem Sonnenschein, war auch für mich ein außerordentliches Erlebnis, da ich als 'Oldie' all die geschichtlichen Vorgänge, wie Nazizeit, Krieg, Teilung, Mauerbau und andere miterlebt habe und nun so plötzlich von der neuen Situation, wie auch viele andere Menschen, völlig überrascht wurde.
Es begann mit der legendären Pressemitteilung des Herrn Schabowski am 9. November 1989 im DDR-Fernsehen, das ich in Braunschweig gut empfangen konnte. Dann am Sonnabendmorgen, also am 11. November, wollte ich in die Stadt fahren um einzukaufen. Ich sah dann die vielen DDR-Fahrzeuge und ahnte, was sich hier entwickeln würde. Ich entschloss mich, dieses Ereignis im Film festzuhalten, bin ich doch langjähriger Film- und Video-Amateur. Ich fuhr zurück zur Wohnung, nahm meinen Camcorder und begann mit den Aufnahmen schon im Randbezirk der Stadt. Fast chronologisch folgte ich dem Strom der Besucher ins Zentrum, beobachtete die Parkplatzsuche, denn Parkraum war kaum noch vorhanden und begleitete sie beim Empfang des 'Begrüßungsgeldes' von 100.00 DM! Auch unvorbereitete Kurz-Interviews konnte ich führen.
Es waren unbeschreibliche Szenen der Freude, der Begrüßung durch die Stadtbewohner, der Aufwendungen der städtischen Ämter und – und – und! Hilfsbereitschaft, Einladungen an die Gäste überall!
Natürlich waren die DDR-Bürger nun auch begierig, nach längerer Wartezeit, ihre DM möglichst schnell in Waren umzusetzen. Es entwickelte sich ein lebhafter Betrieb in den Straßen und Geschäften, wie man es nicht einmal in der Vorweihnachtszeit erleben kann!
Ich versuchte, möglichst viele Einzelszenen im Bild festzuhalten, war also vom Geschehen abhängig. Es kam sehr viel Material zusammen, zumal auch am Sonntag gleiche Betriebsamkeit herrschte. Auch wenn ich beim Schnitt stark sortiert habe, hat der fertige Film nun doch noch eine Laufzeit von 30 Minuten. Natürlich ist die Bildqualität nicht mit der heutigen Technik zu vergleichen, hatte ich doch nur eine SONY V8-Videokamera zur Verfügung. Das analoge Bildmaterial konnte auch nicht verlustfrei bearbeitet werden und das VHS-System, auf das ich geschnitten habe, ist nicht mit heutigen Möglichkeiten vergleichbar.
Nun denn, es ist ein persönlicher Film von einem Jahrhundertereignis! Überzeugen Sie sich selbst. Da ich der Meinung bin, dass Filme gesehen werden und nicht in einer Schublade fristen sollen, stelle ich ihn zur Verfügung und würde mich freuen, wenn er nach so vielen Jahren noch einmal aktuell sein könnte.
Über den Mauerfall ist viel berichtet worden, so dass das Ereignis wohl allen Bürgern bekannt sein dürfte. Da hier in Braunschweig das Fernsehen nicht vertreten war, dürfte es sich bei meinem Film wirklich um ein einmaliges Dokument für die Stadt handeln, zumindest in der Ausführlichkeit."
Erich Meyer