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Bürgerinitiative Deutsche Einheit, Güstrow, Winter 1989/1990: Bürotechnik der "Bürgerinitiative Deutsche Einheit" [3/3]

INFORMATIONEN ZUM OBJEKT

Details

1. Dezember 1989 bis 31. Januar 1990
Unbekannt
Urheber: Uwe-Michael Troppenz

Lizenztyp: Creative Commons License

Aus dem Album

Detailaufnahmen

Bürotechnik der "Bürgerinitiative Deutsche Einheit" (BDE), die aus der "Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte" (IGfM) hervorging und zu der auch DDR-Übersiedler zählten; die BDE wurde im Januar 1990 in Schleswig gegründet, um die Opposition in der DDR auf dem Weg zur Wiedervereinigung zu unterstützen.

Abgebildet

Büro, Hilfsgut

Kontext

Bürgerbewegung, Deutsche Wiedervereinigung, Hilfsgut, Opposition, Politiker, Rede, Städtepartnerschaft, Übersiedler

Personen/Organisationen

Demokratischer Aufbruch, Neues Forum

Orte

Güstrow

Alle Bilder des Albums

Erinnerung

"Ich bin im Ost-Berliner Stadtbezirk Pankow geboren und in West-Berlin aufgewachsen. Später lebte ich in Schleswig-Holstein, heute in Mecklenburg-Vorpommern. Meine Familie war auseinandergerissen worden und lebte in Ost und West, so dass ich das ganze Drama der deutschen Teilung von Jugend an mitbekam.

Die friedliche Revolution in der DDR führte dazu, dass engagierte Schleswiger und einige nach Schleswig übergesiedelte ehemalige DDR-Bürger auf meine Anregung hin im Dezember 1989 beschlossen, eine Bürgerinitiative Deutsche Einheit (BDE) zu gründen, um der DDR-Opposition zu helfen, den Kommunismus abzuschütteln, und um die Wiedervereinigung Deutschlands mit der ungeteilten Hauptstadt Berlin anzustreben. Der Vorsitz wurde mir übertragen.

Ihre Stärke gewann die Initiative durch die Teilnahme wichtiger Kommunalpolitiker aus fast allen Parteien, Vorsitzende großer Vereine und die Sympathie der Kreissparkasse, deren Direktor zugleich auch Parlamentspräsident war.

Die Übersiedler in der BDE kamen größtenteils aus Güstrow. Als Redakteur der 'Schleswiger Nachrichten' hatte ich mich intensiv für eine Städtepartnerschaft mit Waren eingesetzt, die auch zustande kam. So ergaben sich enge Kontakte zur Bürgerbewegung in diesen beiden mecklenburgischen Städten. Unsere Aktivitäten weiteten sich dann auf Schwerin, Rostock, Neubrandenburg und andere Bezirke aus, auch ins Brandenburgische hinein. Im Dezember 1989 und Januar 1990 gab es noch Befürchtungen, es könne einen Stasi-Putsch geben, so dass wir mit gemischten Gefühlen fuhren.

Umfangreiche Hilfslieferungen konnten organisiert werden – alles wurde benötigt, von der Büroklammer über Schreibmaschinen und Kopierer bis hin zu Druckmaschinen. Beliefert wurden Neues Forum und Demokratischer Aufbruch, bewusst nicht die Altparteien aus dem 'Blockflöten-Chor'. Straßen- und Vortragsaktivitäten in Ost und West, Podiumsdiskussionen mit Bundespolitikern sowie Seminare für künftige Verwaltungsangestellte waren die ideellen Beiträge.

Die Bürgerinitiative Deutsche Einheit hat damals anscheinend so viel Wirbel gemacht hat, dass in einer damaligen DDR-Zeitung bei der Auflistung aller Organisationen der DDR-Bürgerbewegung auch die BDE vorkam. Ganz originell eigentlich …"

Uwe-M. Troppenz (Schleswig)

Original-Bildunterschrift

"Material für Güstrow"